Grünewald in PommernErnst Mielke 1931 - 2016 |
So lautete die Inschrift auf den Bändern unserer Blumengestecke für den Friedhof.
Dieser Gedanke begleitete mich bei allen Fahrten in meine Heimat Pommern - nach Grünewald – und immer waren die Fahrten mit einem Besuch auf dem Friedhof verbunden. Dieser befand sich seinerzeit in einem trostlosen Zustand. Ihm wieder ein würdiges Aussehen zu geben, war mein Bestreben.
1998 war es uns mit einiger Unterstützung möglich, den Friedhof wieder in einen guten Zustand zu versetzen. Hier der Bericht über dieses Projekt.
Leider mußten wir feststellen, daß von Zeit zu Zeit einige Grabkreuze fehlten. Aufgeschreckt wurden wir, als einige Grünewalder Besucher um die Jahreswende 2005/2006 feststellten, dass eine Plünderung in großem Maße stattgefunden hatte. Das wahre Ausmaß der Zerstörung erfuhren wir durch zwei Zeitungsartikel aus "GLOS KOSZALINSKI" vom 31.01. und 08.02.2006. Die Überschriften lauteten: "Die Nacht der Friedhofshyänen" und "Wir entschuldigen uns bei den Vorkriegseinwohnern." Aus den Zeitungsartikeln ist zu lesen, daß man gegen die Täter tiefe Verachtung wegen des Vandalismus auf dem Friedhof empfindet.
Daher haben der Bürgermeister der Amtsgemeinde Gramenz und der Direktor der Schule Grünewald den Beschluß gefaßt, eine würdige Gedenkstätte zu errichten.
Die zweiteilige Gedenkstelle wurde am 2. September 2007 eingeweiht. Sie besteht aus einem Betonsockel mit eingelassenen Fragmenten von Kreuzen und Gedenkplatten sowie einem Gedenkstein mit Inschrift.
Die Finanzierung des Gedenksteines inklusive der Inschrift wurde von der Dorfgemeinschaft Grünewald/Burghof übernommen, die des Betonsockels von der Gemeinde Grzmiąca (Gramenz). Auch die bautechnische Ausführung des Betonsockels sowie die Aufstellung des Gedenksteines wurden von der Gemeinde Grzmaca übernommen.
Wir danken dem Bürgermeister sowie der Gemeinde Grzmiąca sehr für die Beteiligung, Unterstützung und Umsetzung dieses Projektes.
Gern besuchten und besuchen unsere Heimatfreunde diese schöne Gedenkstätte, die nicht nur für sie ein hohes Kulturgut darstellt. Bei unseren Besuchen legen wir Blumengebinde ab und ehren die Toten mit einem kurzen Gedenken.
Dass noch so viele Bilder von den Grabkreuzen, den Gedenksteinen und -tafeln vorhanden sind, verdanken wir Jürgen Abraham, Horst Beduhn, Dieter und Wolfgang Mielke. Da nun unser Friedhof zerstört ist, will ich ihn wenigstens anhand der Bilder in einem Bildband darstellen. Die umfangreiche Arbeit übernahmen meine Neffen Dieter und Wolfgang Mielke. Ihnen sage ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank.
Dieser Bildband ist keine vollständige Dokumentation des Friedhofes, denn viele Grabkreuze und Gedenktafeln waren nicht mehr vorhanden und Bildmaterial aus früherer Zeit stand kaum zur Verfügung. Dennoch denke ich, dieses Buch wird bei vielen Heimatfreunden Aufmerksamkeit finden. Auf jedem Fall wird es eine Quelle für Familienforscher und alle der Heimat verbundene sein.
Ernst Mielke, im Mai 2006