Schicksalsjahre einer Dorfgemeinschaft in Hinterpommern

Einband von 'Schicksalsjahre einer Dorfgemeinschaft in Hinterpommern - Berichte von Flucht und Vertreibung'

Vorwort

In vielen Gesprächen bei unseren Heimattreffen wurde über die Kriegsjahre, besonders 1944/45, und über die schicksalsschwere Zeit der Flucht und Vertreibung (Februar 1945 bis Sommer 1947) berichtet. Es wurden Erfahrungen bei den Reisen in die Heimat, die schon 1973 wieder möglich waren, geschildert, ebenso der Zustand der Gebäude und der Friedhöfe, die Bestellung der Felder und Gärten. Viele Fotos und Dias vermittelten die Reiseeindrücke.

Was lag näher, als diese Unterlagen zu sammeln, immer wieder die Erlebnisgeneration zu bitten, Geschehenes aufzuschreiben und der Veröffentlichung dieser Tatsachen zuzustimmen. Zu fast allen Berichten wurde es erforderlich, mehrfach Rückfragen zu stellen, um Details zu erfahren. Dabei wurden vielfach erlebte Grausamkeiten oftmals verschwiegen. Das ist verständlich, denn nur ungern wollte man sich nach über 50 Jahre das Erlittene noch mal ins Gedächtnis rufen.

Viele Berichte konnten mit Bildern und Dokumenten versehen werden; leider sind aber keine Aufnahmen des direkten Geschehens von 1944/45 vorhanden.

Dieses Buch soll mahnen, nicht anklagen, denn Flucht und Vertreibung und die dabei verübten Grausamkeiten sollen sich nicht wiederholen. Diese Mahnung ist an alle Staaten gerichtet, die in diesen unseligen Zweiten Weltkrieg verwickelt waren. Sie müssen sich wieder und wieder an alles Geschehene erinnern und erkennen, daß sie alle großes Unrecht verübten. Eine Aussöhnung zwischen allen Konfliktstaaten ist längst überfällig. Dazu gehört u.a. auch die Entfernung der Gedenktafel an der Rathauswand in Neustettin (siehe Titelblatt).

Die Herausgabe dieser Schilderungen über die Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges, ebenso die Berichte von Kriegsgefangenschaft und Neubeginn, wäre mir ohne die Mithilfe vieler Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinden Grünewald mit Augustenhof und Burghof mit Steinburg nicht möglich gewesen. Ich danke allen, die mir Berichte, Bilder und Dokumente für die Zusammenstellung dieses Buches überließen.

Wie schon die Erstellung einer Chronik über Grünewald und Burghof bis 1945, die nicht nur bei den ehemaligen Bürgern dieser Orte großes Interesse fand, hoffe ich, daß auch dieses Buch Sie ansprechen wird.

Ernst Mielke, Ratingen, im August 1998

 

Inhaltsverzeichnis der zweiten, umfangreich erweiterten Auflage 2015

  1. Allgemeines (Vorwort, Unterlagen, Dokumente)
  2. Informationen, Landkarten, Berichte über Flucht und Vertreibung, Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit
  3. Flucht- und Vertreibungsberichte, Berichte aus der Kriegsgefangenschaft
  4. Opfer (gefallene Soldaten, ermordete und verschleppte Zivilpersonen)
  5. Einwohner der Gemeinden Grünewald und Burghof bis etwa 1945
  6. Heimatreisen und Heimattreffen (Dorftreffen)
  7. Zerstörte Gebäude ab Februar 1945 in Grünewald und Burghof
  8. Anhang mit Reaktionen auf die 1. Ausgabe des Buches, Suchdienste, Quellen, Hinweise auf das Grünewald-Archiv, sowie Frontverlauf, Flucht- und Vertreibungsbewegungen ab Februar 1945

Die zweite Auflage hat über 400 Seiten.